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Dürre und Hungersnot in Madagaskar

Verantwortlicher Autor: Schura Euller Cook Wien, 14.01.2022, 08:15 Uhr
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Wien [ENA] Dürre und eine Hungersnot bedrohen heute die einst mit so üppiger Vegetation gesegnete Insel Madagaskar. Der riesige Inselstaat vor der afrikanischen Südostküste war ursprünglich zu 90 Prozent bewaldet und beherbergte eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren von einzigartiger Schönheit. Drei Fünftel des tropischen Regenwaldes wurde durch Brandrodung zerstört und heute sind nur noch 10 Prozent Madagaskars bewaldet.

Heute sind fast 90 Prozent der Insel von Savannen bedeckt, die noch dazu jährlich von den Viehhirten abgebrannt werden und damit wird noch zusätzlich das Klima geschädigt. Kein Wunder also, dass dieses ehemalige Paradies einer einzigartigen Fauna und Flora in eine trostlose Wüste umgewandelt wird, die zunehmend lebensfeindlich für alles Lebendige wird. Alle großen Besiedlungswellen der Vergangenheit haben der Natur sehr viel abverlangt. Schon die ersten indonesischen Seefahrer mit ihren Auslegekanus, die sich 5000 Kilometer dem Wind und dem äquatorialen Ost-Weststrom anvertrauten, brachten wahrscheinlich Hunde mit, die bald zum Aussterben vieler Arten, wie dem flugunfähigen, herrlichen über 2 Meter hohen Elefantenvogel führte.

Auch die Bantu, Ethnien aus Zentralafrika, führten den vorher unbekannten Viehbesitz ein und brandrodeten sukzessive die Urwälder um ihre Weideflächen zu vermehren. Anfang des 10. Jahrhunderts siedelten entlang der afrikanischen Ostküste auch arabische Sklavenhändler, die unter anderem ihr patriarchales Familien-und Clansystem einführten, dass das polynesische matriarchale teilweise ablöste. Es folgte die Europäische Kolonialisierung, die weiterhin gierig das Land ausbeutete. Auch die Merina-Monarchie unter der 33-jährigen Herrschaft der unvorstellbar grausamen Königin Ranavalona I im 19. Jahrhundert ist ein trauriges Kapitel, das mit der Unabhängigkeit Madagaskars im Jahr 1947 durch die enormen Umweltschäden, noch nicht beendet ist.

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